Um 8 Uhr morgens erwacht der Blattenberg zum Leben, als 49 Schülerinnen und Schüler mit ihren Fahrrädern angeradelt kommen. Für den Vormittag stand anstelle von Mathematik und Deutsch das Pflanzen von Bäumen und Sträuchern auf dem Programm. «Jeder Mensch sollte in seinem Leben einmal einen Baum gepflanzt haben», meint Rolf Stieger, während er den Schülerinnen und Schülern zeigt, wie man beim Pflanzen eines Baumes vorgeht. Im Anschluss wurden die Schülerinnen und Schüler in Gruppen aufgeteilt und die Arbeit begann: es wurde gegraben, gepickelt und geschaufelt. Gemeinsam wurden die Bäume zu den Baumgruben getragen, eingepflanzt und mittels Holzpfählen und Latten ein Weideschutz erstellt. Eine weitere Gruppe ergänzte die im Jahr 2021 gepflanzte Hecke bei der sanierten Trockenmauer.
Der Blattenberg ist dank diverser Hecken, flachgründiger Böden mit vielen Felsköpfen, stufigen Waldrändern und nun auch wieder zahlreichen Einzelbäumen ein reich strukturierter Landschaftsraum. Dies macht ihn zu einem wichtigen Lebensraum der heimischen Flora und Fauna aber auch zu einem attraktiven und vielseitigen Naherholungsgebiet. Die neu gepflanzten Obst- und Feldbäume werden mit zunehmendem Alter zu wertvollen Habitat- oder Biotopbäumen und bieten Vögeln, Fledermäusen und Insekten Lebensraum und Nahrung. Die Hecken sind wichtige Vernetzungselemente. Sie bieten vielen Wildtieren Deckung und stellen ein reiches Nahrungsangebot, Winterquartiere sowie Nist- und Eiablageplätze zur Verfügung. Eine weitere Massnahme zur Förderung der Biodiversität ist für den Frühling 2025 geplant: auf einer extensiv genutzten Wiese an der Werbenstrasse in Rüthi wird durch Streifeneinsaat die Artenvielfalt erhöht.
Müde und mit schmutzigen Schuhen vollendeten die Schülerinnern und Schüler am Mittag ihr Werk. Die Bäume und Sträucher sind erfolgreich gepflanzt und für eine Runde Schaufel-Schlitteln hatte die Zeit auch noch gereicht.
Das Projekt zur ökologischen Aufwertung am Blattenberg wird vom kantonalen Amt für Natur, Jagd und Fischerei (ANJF) und den Gemeinden Oberriet und Rüthi finanziert und von der OePlan GmbH, Altstätten in der Umsetzung betreut.